Es war seitens der Straßenbauverwaltung beabsichtigt, den fünf Kilometer langen Abschnitt der Bundesstraße
B 191 auf der Höhe Damnatz aus Gründen der Verkehrssicherheit auszubauen
und im Zuge dieser Maßnahme einen straßenparallelen Radweg anzulegen.
Daneben sollte für den querenden landwirtschaftlichen Verkehr eine kreuzungsfreie
Überfahrt über die Bundesstraße realisiert werden.
Als Untersuchungsraum wurde jeweils ein Streifen von 200 m links und rechts
der Bundesstraße vorgesehen. Hier wurde die Vegetation flächendeckend
nach dem Nds. Biotoptypenkartierschlüssel (Drachenfels) kartiert und
durch 40 Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet belegt. Daneben wurden die
Artgruppen der Vögel (Brutvögel), der Reptilien, der Insekten (Tagfalter
und Heuschrecken) und Amphibien untersucht.
Im Rahmen der faunistischen Untersuchungen wurde deutlich, dass es sich bei
dem Untersuchungsgebiet um einen Bereich handelt, in dem neben vielen weiteren
seltenen Amphibienart mit der Rotbauchunke (Bombina bombina) eine von Aussterben
bedrohte Art vorkommt. Dies war der Grund über zwei Jahre sehr umfangreiche
Untersuchungen zum Wanderverhalten der Amphibien innerhalb des Untersuchungsgebietes
vorzunehmen. Dazu wurden die 24, im und am Untersuchungsgebiet liegenden,
Kleingewässer untersucht und das Wanderverhalten der Amphibien zwischen
ihren Sommer- und Winterlebensräumen festgestellt.
Auf dieser detaillierten Grundlage wurde als eine Vermeidungsmaßnahme
ein insgesamt 3.650 m langes Amphibienleitsystem mit 20 Rahmendurchlässen
geplant und gebaut.