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Innerhalb der Kuranlagen in der Ilmenauniederung von Bad Bevensen befinden sich mehrere Teiche und Gräben, die Relikte einer früheren Kleingartenanlage sind. Ziel der Renaturierungsmaßnahme ist die naturnähere Gestaltung der Gewässer. Entsprechend der Lage in der Kuranlage sollen die Maßnahmen mit dem Gesamtkonzept „Kurpark" in Einklang gebracht werden. Neben der Veränderung der Uferbereiche und einer Einleitung von Niederschlags- und Grundwasser sowie der Verbindung der Teiche durch Gräben sehen die Planungen außerdem eine Entschlammung einiger Gewässer vor. Der Umbau zu einem Fließgewässer soll die erneute Verschlammung weitgehend unterbinden.

Zur detaillierten Planung der Maßnahmen waren umfangreiche Grundlagenerhebungen durchzuführen. Diese umfassten z.B.:

Die Bestandsaufnahme gliedert sich in verschiedene Bereiche:

Gewässerstruktur: Die Gewässer des Kurparks zeichnen sich durch eine naturferne Uferverbauung aus Holz aus. Alle Gewässer weisen steile Böschungen auf. Die Wasserstandsregulierung ist in der Regel durch einen „Mönch" möglich. Die Gewässer weisen größtenteils eine bis zu 0,5 m starke Schicht aus Faulschlamm und nur in wenigen Bereichen einen sandigen Grund auf. Die Wassertiefe beträgt 0,3 bis 1,0 m. Die Bewertung der Teiche ergab überwiegend eine stark beeinträchtigte Naturnähe.

Gewässerchemismus: Ermittelt wurden Werte für Sauerstoffgehalt, Sauerstoffsättigung, Ammonium, Gesamtphosphor, Gesamthärte und Karbonathärte. Mit diesen Daten können Aussagen zum Trophiegrad der Gewässer und zum Salzgehalt erfolgen. Die Bewertung der Stillgewässer ergab überwiegend stark eutrophe oder eutrophe Verhältnisse. Die Güteklasse der Gräben verteilt sich auf die Güteklassen mäßig belastet (3 Gräben), kritisch belastet und sehr stark verschmutzt (je ein Graben).

Vegetation: Die festgestellten Arten der Wasser- und Schwimmblattpflanzen, Ufervegetation sowie die Gehölze der Nachbarschaft wurden erfasst und beschrieben. Viele Gewässer weisen eine sehr dichte Wasser- und Schwimmblattvegetation auf. Die Ufervegetation besteht in der Regel aus heimischen Seggen-, Stauden- und Grasarten, die Gehölzvegetation dagegen in hohem Maße aus Exoten.

Limnofauna: Entsprechend der Gewässerstruktur, der starken Eutrophierung und des hohen Fischbesatzes sind die Teiche arm an wirbellosen Tierarten. In der Besiedelung sind jedoch zwischen den Teichen Unterschiede feststellbar. Im Vergleich zu einem naturnahen Teich weisen die Stillgewässer im Kurpark mehr oder weniger deutliche Defizite auf. Auch die Gräben weisen relativ geringe Arten- und Individuenzahlen an typischen Arten der Limnofauna auf. Gründe dafür sind z.B. die organische Belastung, die Salzbelastung, geringe Wasserstände oder Unterhaltungsmaßnahmen am Gewässer.

Nach der Erhebung, Bewertung und Analyse der erhobenen Daten wurden für die naturnähere Gestaltung der Teiche Maßnahmen entwickelt, die den ökologischen Zustand, insbesondere hinsichtlich Trophiegrad und Gewässerstruktur verbessern. Damit geht auch eine Aufwertung der Lebensraumfunktion und des Landschaftsbildes einher.

Reduzierung von Nährstoffeinträgen durch Öffentlichkeitsarbeit: Durch aufklärende Öffentlichkeitsarbeit mit Hilfe von Schautafeln und Faltblättern soll die Nährstoffbelastung der Gewässer verringert werden. Insbesondere das Füttern von Enten und Fischen soll den Besuchern als Problem für den Wasserhaushalt bewusst gemacht werden.

Nachfolgend wurden diese allgemeinen Maßnahmen für die einzelnen Gewässer konkret planerisch umgesetzt und in Form einer Prioritätensetzung Empfehlungen für die Reihenfolge der Durchführung gegeben.

Gewässerrenaturierungen

Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern in der Ilmenauniederung von Bad Bevensen

Übersicht Planungsbegiet