Die Anlage (Berggarten) befindet sich auf dem Gelände des Niedersächsischen Landeskrankenhauses Königslutter (NLK) im Westen der Stadt Königslutter am Elm. Der Park wurde bei einer Begehung des Landeskrankenhauses, dessen Neubau 1861 als Herzoglich Braunschweigische Heil- und Pflegeanstalt begonnen wurde, durch Fachleute des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalschutz zufällig entdeckt. Die vorliegende Untersuchung wurde als Projektarbeit der Universität Hannover, betreut durch Dr. Michael Rohde (jetziger Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg), durchgeführt. Weder bei den Denkmalbehörden noch bei den teilweise langjährigen Angestellten des Krankenhauses gab es belastbare Erkenntnisse über einen Zeithorizont vor 1945 zurück. So dass zu diesem Zeitpunkt keine Aussagen über die Entstehungs und Entwicklungsgeschichte des Parks vorlagen.
Der Park in seiner heutigen Form umfasst 13.000 m². Er stößt unmittelbar westlich an das imposante Westwerk des 1135 von Kaiser Lothar dem III. gestifteten romanischen Kaiserdoms und wird vom Oberlauf des Flusses Lutter durchflossen. Herausragende Ausstattungsmerkmale des Parks sind drei funktionierende bis zu 3,7 m hohe Wasserstürze mit zwei Teichen. Ferner finden sich dort Staffagen wie eine Grotte und die Reste eines als „Borkenhäuschen“ bezeichneten Pavillons sowie viele in Kalktuff ausgeführte Steilwände und Platzeinfassungen.
Nach intensiven Forschungen, im Staatsarchiv Wolfenbüttel (hier lagern die Verwaltungsakten seit dem Bestehen der Einrichtung 1865) sowie in der zuständigen Bauverwaltung, dem Staatlichen Baumanagement Braunschweig II in Gifhorn (hier befinden sich 3 große Planschränke mit Plänen, Statiken und technischen Anleitungen zu allen Baumaßnahmen für die Einrichtung), gelang es etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Park ist ab 1879 in dem vorher als Steinbruch genutzten Teil der Anstalt im landschaftlichen Stil entstanden. Hierfür gab es keine Genehmigung seitens der vorgesetzten Dienststelle (Ober-Sanitäts Collegium des Herzogtums Braunschweig). Dies ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Grund, weshalb der Berggarten und seine Entstehungsgeschichte keine Erwähnung in den offiziellen Akten des Krankenhauses findet. Die Anlage wurde bis 2003 dauerhaft gepflegt, so dass wichtige Teile der Ausstattung noch erlebbar sind, eine tief greifende Veränderung des Berggarten nach seiner Anlage fand in seinem Zentralteil nicht statt.
Die Arbeit umfasst neben der Forschung nach historischen Quellen, die Bestandsaufnahme mit Nivellement, Kartierung der Vegetation und Erstellung eines Baumkatasters. Desweiteren beinhaltet sie eine Bewertung des so aufgenommenen Bestandes mit der Darstellung der Denkmalsubstanz, der derzeitigen Nutzung und dem Pflegeaufwand. Diese umfassende Bestandserfassung war Grundlage für die Feststellung des Denkmalwertes der Anlage sowie die Begründung für einen historischen Leitzustand.
Alle Daten und Ergebnisse sind in Karten im Maßstab 1:250 aufbreitet
und dargestellt sowie in einem Erläuterungsteil beschrieben. Ergebnis
der Arbeit ist ein Entwicklungskonzept, welches Vorschläge und Maßnahmen
darstellt, wie der Park als Denkmal erhalten werden kann und dabei seine verlorenen
Qualitäten zurückgewonnen werden können.